Frauchen hat in der Rheinzeitung vom 29.8. d.J. einen Artikel gelesen, und sie meinte, ein bisschen hätte ich jetzt doch Anzeichen dafür, dass ich vielleicht eine beginnende Demenz habe. Ich bin ja nun schon über 13 Jahre alt, da kann sich so was einstellen.
Wir Hunde werden ja auch viel älter als vor vielen Jahren (Quelle: Myonlinepanel Umfrage 10/05). Das liegt an einer viel bewussteren Tierhaltung, sagt Frauchen, wir bekommen regelmäßigen Auslauf, mehr Beschäftigung und intensivere Pflege, hinzu kommt auch eine sehr gute medizinische Versorgung. Und wir kleinen Hunde haben ja sowieso eine höhere Lebenserwartung als unsere großen Kollegen. Zwischen einem und zwei Dritteln von uns zeigen sich im Alter von über 7 Jahren Anzeichen für ein kognitives Dysfunktionssyndrom. Und die ersten Anzeichen davon habe ich halt auch, zum Glück passen Frauchen und Herrchen immer auf mich auf, so merke ich das nicht so doll.
Ich leide an Desorientiertheit und wandere dann schon mal ziellos im Haus herum, bis Frauchen mich einfängt und dahin dirigiert, wo ich sowieso hin wollte – sie weiß das schon. Da ich grauen Star habe, kann ich kleine Gegenstände nicht mehr so gut finden – außer Leckerchen, versteht sich, die rieche ich nämlich noch! Naja und hören kann ich gar nichts mehr. Und deshalb gehe ich auch meistens mit Frauchen mit, damit ich immer weiß, wo sie ist. Und Frauchen arbeitet mit mir mit Handzeichen, das haben wir prima gelernt. Und das hilft auch, z.B. wenn wir Gassi gehen wollen oder wenn es Futter gibt. Und bei der Hitze, die hoffentlich bald hinter uns liegt, wurden auch meine Hinterbeine bisschen schlapp und ich knickte schon mal ein. Dann hat Frauchen sie massiert und mich im Haus zum Laufen animiert, damit meine Muskeln nicht zu sehr erschlaffen. Danach ging´s dann wieder.
Unser Tierarzt hat uns aber Tipps gegeben, wie ich trotzdem weiterhin gut über die Runden komme: wir sollen nicht immer dieselben Wege spazieren gehen, sondern wechseln, Apportierübungen machen, und ich laufe immer noch gern meinem Bällchen hinterher und bringe es Frauchen dann. Ich soll auch schwimmen gehen, aber das lehne ich strikt ab – seit 13 Jahren bin ich nicht geschwommen, habe höchstens mein Bäuchlein mal in der flachen Sieg gekühlt. Ja und Pillen bekomme ich sowieso, und alle Vierteljahr gehen wir zu unserem Tierarzt, der dann feststellt, ob mein Zustand gleich geblieben ist, oder ob andere Medikamente gegeben werden müssen. Also, Freunde, wenn unsere Leute uns helfen, werden wir trotz unseres Älterwerdens noch eine schöne Zeit vor uns haben.
Das wünscht sich und Euch Euer Zesario,
der jetzt ein bisschen müde ist und auch ein bisschen öfter und länger schläft als früher!